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erich staub 1942

Soll man überhaupt versuchen, Erich Staubs Malerei einzuordnen als etwas
sonderbare Bauernmalerei oder als Phantastischen Realismus vielleicht?
Oder soll man einfach im hügelig-zerklüfteten Land seiner Phantasie
spazieren gehen, arglos, dann und wann in einen Krater fallen, nicht nach
Zeit und nach Logik fragen, geperlten Ungeheuern Pfötchen geben und
sich vorurteilsfrei daran machen, diesem seltsamen Humor auf die
Spur zu kommen?



Naiver Surrealist aus Phantasia

Appenzeller Bauernmalerei? Obwohl Staub sich malerisch virtuos im
sennischen Szenarium tummelt, gehört seine Malerei mitnichten ins
Kapitel der Volkskunst. Selbst dann nicht, wenn er Alpfahrten und
Brauchtum ohne seine geliebten Verfremdungen in eine wunderschöne
Landschaft setzt, wie sie dann und wann auf Bestellung hin entstanden
sind. "Man muss schliesslich auch etwas leben", rechtfertigt sich der
Maler, der solche Szenen halt besser verkaufen kann als "die verrückten
Bilder". Echte Volkskunst macht nur, wer mit Leib und Seele in diesem
Umfeld integriert ist. Staubs Appenzeller Motive
aber, die er durchaus
auch nach New York versetzen kann, in den Himmel und die Hölle, sie
gehöhren zu seinen Phantastereien wie seine anderen Themen auch.
Beunruhigend wirkt, dass er dabei mit gewissen Klischee-Vorstellungen
wie mit seriell fabriziertem Spielzeug spielt.




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